16. Juni 2013

Und schon wieder vorbei!

Bei angenehm kühlen Temperaturen und bewölktem Himmel starteten pünktlich (!!!) um 6 Uhr(aber leider wieder ohne Startschuss)  50 unerschrockene Läuferinnen und Läufer auf die 40 Runden im Wiener Prater um den Sieger im 2. 100km Lauf Wien zu ermitteln....

Von Beginn an entwickelte sich ein spannender Fünfkampf um die Spitze, wobei der kroatische Läufer Robert Radojkovic mit Rundenzeiten um 10:10 für 2,5km ein beachtliches Tempo einschlug, dahinter reihten sich Christian Kresnik, Hubert Morawetz und Dominik Pacher auf den Plätzen 2 bis 4. Im Damenbewerb liefen Karin Russ und Ulrike Striednig zu Beginn im Duett, ehe sich Ulrike Striednig an die Spitze setzte und diese in gewohnt souveräner Manier bis zum Ende in 8:22:30 verteidigte. Karin Russ finishte ebenfalls in beeindruckenden 8:36:11. Alexandra Heiml kompletierte das Damenfeld mit ebenfalls sehr guten 9:43:54. Die vierte Läuferin im Feld, Regina Strasser, musste, aufgrund einer wieder akut gewordenen  Fußverletzung, vorzeitig das Rennen beenden.

Bis km 50 lief der Kroate Radojkovic souverän an der Spitze, ehe das hohe Anfangstempo seinen Tribut zollte und Radojkovic das Rennen nach 52,5km beendete. Auch der junge Christian Kresnik musste im Laufe des Rennens für sein hohes Anfangstempo büssen, aber kämpfte, wie es sich für einen Ultraläufer gehört, von Runde zu Runde, immer wieder seine Topplatzierung im Auge. Hubert Morawetz, der Routinier im jungen Spitzenfeld, konnte seine Klasse ausspielen, lief locker und präzise, ehe ihm, nach 85km ein einschießender Schmerz im hinteren Oberschenkel, zur Aufgabe zwang. Somit übernahm Reinhar Buchgeher, der 50km Sieger aus dem Vorjahr, der bis dahin ein konzentriertes Rennen lief, die Führung, die er ebenfalls bis zum Ende nach 7:40:19 nicht mehr verlieren sollte. Dominik Pacher, der Vorjahressieger über die 100km Distanz, lief in seiner gewohnten Art, unauffällig und ruhig, inzwischen auf dem zweiten Platz, in 7:57:43 über die Ziellinie. Christian Kresnik konnte den dritten Rang bei den Herren mit 8:09:46 souverän ins Ziel bringen. Somit standen bei den Herren zwei Debütanten über die 100km auf dem Siegespodest und drei Männer die noch länger in der M20 starten dürfen.

Der Generationswechsel im österreichischen Ultralauf dürfte damit voll im Gange sein.

Vier Stunden später machten sich 34 Läuferinnen und Läufer an den Start über die 50km. Um 10 Uhr, zum ersten Mal mit Startschuss (!!!), wurden die Sportlerinnen und Sportler auf die Strecke geschickt. Ähnlich wie beim Hunderter bestimmte die junge Garde das Tempo des Laufes, wobei Christoph Baumann mit 3:39:19 das bessere Ende für sich hatte. Nur eine Minute und sieben Sekunden später überquerte Andreas Sageder als zweiter die Ziellinie. Erwin Ostry, im Vorjahr noch mit den Heustadl Runners in der Staffel am Start, kompletiert das Siegerphoto über die 50km.

Bei den Damen wurde Pauline Moshammer ihrer Favoritenrolle gerecht und feierte einen ungefährdeten Start-Zielsieg mit 4:32:21. Sperber Carina und Sturm Sabine belegten die Plätze 2 und 3 bei den Damen.

Nicht nur die Einzelläufer kürten ihre Sieger auch 5 Staffeln ritterten im fairen Wettstreit um den Sieg. Während zu Beginn die 6 Läuferinnen der Ultra-Buffet-Testerinnen ganz klar das Tempo vorgaben, kamen mit Fortdauer des Rennens die fünf Herren des LV Marswiese immer besser in Schritt und erreichten als erste in 7:35:33 das Ziel. Die Läuferinnen und Läufer der Staffeln rOundD Robin eins und rOunD Robin zwei sorgten nicht nur  wie im Vorjahr neben der Strecke für ausgezeichnete Stimmung, sondern lieferten auch auf der Strecke einen packenden Zweikampf. Zuerst um die interne Staffelwertung und auch um die Plätze auf dem Podest. rOunD robin eins belegte mit 8:02:40 am Ende Platz zwei, rOunD robin zwei  mit 8:09:33 Platz drei und die Ultra-Buffet-Testerinnen den vierten Rang in 8:11:42. Böse Zungen behaupten, dass sie wertvolle Minuten und Sekunden am Buffet verloren haben.

Auf dem fünften Rang platzierte sich eine ganz besonder Staffel. Die sieben Jugendlichen der ais-Jugendbetreuung und ihr Betreuer Thomas Pipan, kamen aus Kärnten angereist um einen sportlichen Tag im Wiener Prater zu verbringen. Mit einer Endzeit von 8:34:58, haben auch sie ihre sportlichen Fußbabdrücke im Wiener Prater hinterlassen.

Für die rOund robiner und -innen war aber nach dem Zieleinlauf noch  nicht Schluß, sondern wie im Vorjahr feuerten sie, ausgerüstet mit Ratsche, Klapper-Händen und einer kräftigen Stimme jeden Sportler bis zum Zielschluss an. Genau das sind die Momente, die diesen Lauf so familiär und einzigartig machen.

Eine besonders schöne Geste war das Spalier und der tosende Beifall nach 12 Stunden 11 Minuten und 57 Sekunden für den letzten Finisher des Bewerbes, Wolfgang Nagy, was bei allen noch einmal für so richtig Gänsehaut sorgte.

 

(Originalartikel auf www.100km-wien.at)

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